Goethe in Schlesien
Goethe-Institut Krakau
"Seit Anfang des Monats bin ich nun in diesem
zehnfach interessanten Lande, habe schon manche
Theile des Gebirgs und der Ebene durchstrichen
und finde, daß es ein sonderbar schönes,
sinnliches und begreifliches Ganze macht."
Johann Wolfgang von Goethe, 1790
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Goethe reist nach Schlesien (26.07.1790 -
19.09.1790) in das preußische Feldlager und nach
Krakau und
Tschenstochau.
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Goethe in Schlesien: 1790. Ein Beitrag zur Goethe-Literatur
Von Herman Wentzel, 1867
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Feldlager, 1790
Grün ist der Boden der Wohnung, die Sonne scheint durch
die Wände,
Und das Vögelchen singt über dem leinenen Dach;
Kriegerisch reiten wir aus, besteigen Schlesiens Höhen,
Schauen mit muthigem Blick vorwärts nach Böhmen hinein;
Aber es zeigt sich kein Feind ˗˗
und keine Feindin! ˗˗ O! bringe,
Wenn uns Mavors betrügt, bring` uns
Cupido den Krieg!
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MAVORS,
ortis, eine gemeine Benennung des Mars, dessen Namen
Mars eben durch Zusammenziehung daraus gemacht
seyn soll. Einige leiten sie von Magna und verto her, weil der Krieg alles
Große umkehret. Cic. de N.D. l. II. c. 26. p. 1183. Andere holen sie von mas, ein Mannsvolk,
und voro, ich fresse, weil der Krieg insonderheit das
Mannsvolk hinweg frißt. Albric. de Imag.
Deor. c. 3. Am wahrscheinlichsten kömmt er wohl von
Mamers.
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An die
Knappschaft zu
Tarnowitz

Tarnowitz, Goethe-Haus
Goethe-Tafel

Den 4.09.1790.
Fern von gebildeten
Menschen, am Ende des Reiches, wer hilft euch
Schätze finden
und sie glücklich zu bringen an's Licht?
Nur Verstand und
Redlichkeit helfen; es führen die beiden
Schlüssel zu
jeglichem Schatz, welchen die Erde verwahrt.
Goethe-Forscher W.
Baumgart:
Heutzutage würde das so lauten:
„Mit Bildung ist hier nichts
auszurichten, hier helfen nur Verstand und Redlichkeit“. Diese zwei
Begriffe werden als Quellen des sichtlichen Erfolgs der Bergleute
angesehen. Nur Verstand und Redlichkeit verschaffen „jeglichen
Schatz“. Do Spółki Brackiej w Tarnowskich
Górach
Z dala od wykształconych ludzi, na kresach królestwa, kto pomoże wam
odkrywać
skarby, szczęśliwie wynosić je ku światłu?
Tylko rozum i rzetelność pomogą;
oto
klucze do każdego skarbu, który kryje ziemia.
4 września 1790 r.
Goethe |
Graf von Reden, der später Goethe persönlich durch die Grube führte,
segelte nach England und kaufte eine Newcomen-Maschine für die
Tarnowitzer Grube für den damals enorm hohen Betrag von 46.000 Mark. Und
obwohl diese Maschine am Anfang noch viele Unvollkommenheiten aufwies
und oft repariert werden musste, war sie damals eine große Sensation und
natürlich eine große Erleichterung für die Bergleute. Nach den ersten
gelungenen Förderungen wurden die Silberproben dem König nach Berlin
geschickt, kurz danach wurde die Tarnowitzer Grube in Friedrichsgrube-
und die Hütte in Friedrichshütte umgetauft. Diese Dampfmaschinen, auch
Feuermaschinen genannt, wollte Goethe unbedingt sehen. Sein Besuch in
Tanrowitz ist bewiesen, er ließ sich in das Fremdenbuch einschreiben.
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31.08.1790 - Goethe in
Landeshut
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Goethe in Krakau
Besucht auch
das Salzbergwerk in Wieliczka.

Hier hat GOETHE gewohnt. In den Tagen 5.09. bis 7.09.1790


(Fotos:
www.goethe.de/krakau )

Goethe: Begegnungen und Gespräche: 1786-1792
Von Johann Wolfgang von Goethe
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Goethe: 1791-1803
Von Nicholas Boyle
Faust in Krakau
Am 13.02.1869
wurde der "Faust" in Krakau aufgeführt. In der Übersetzung von Aleksander
Krajewski und der Regie von Stanisław Koźmian mit Bolesław
Ładnowski als Faust, Lech Nowakowski als Mephisto und der berühmten
Helena
Modrzejewska als Gretchen. (Weiteres leider unbekannt
http://www.orbis-linguarum.net/1999/13_99/strokgot.pdf )
Stary teatr w Krakowie
In the years 1866-1885, the theatre had its most famous management of the
19th century. It was headed at this time by
Stanislaw Kozmian, who carefully structured its balanced
repertoire. He staged both the Polish classics and Polish dramas of the
day. He staged all the plays of
Slowacki, a majority of
Fredro's works for the stage, but of
Mickiewicz's dramas only "KONFEDERACI
BARSCY / THE CONFEDERATES OF BAR".
Kochanowski's "ODPRAWA
POSLOW GRECKICH / THE DISMISSAL OF THE GREEK ENVOYS" was one of the
most important productions of this time, and Krakow audiences also had an
opportunity to see the comedies of
Zablocki and
Boguslawski. Balucki
and Anczyc both made their playwriting debuts at the theatre, and room was
reserved in the repertoire for both classic and contemporary European
drama. Kozmian staged eighteen of Shakespeare's plays, mounting what were
the first-ever Polish-language productions of a number of comedies,
including "A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM",
"TWELFTH NIGHT" and
"AS YOU LIKE IT". He also
produced the works of German authors, staging Goethe's
"FAUST" and Schiller's
"THE VIRGIN OF ORLEANS" and
"THE ROBBERS" among others.
http://www.biographien.ac.at/oebl_4/397.pdf zu
Bolesław Ładnowski

Goethe und Polen
Literatur:
Buddensieg, Hermann: Goethe und Polen.
In: Mickiewicz-Blätter 13 (1968), H. 37, S. 1-30.
Byczkowski, Krzysztof: Goethes
Verhältnis zu Polen. Diss. (Masch.) Toruń 1977.
Hennig, John: Goethes Polenkunde. In:
Archiv für Kulturgeschichte 65 (1983), S. 117-132. - Auch in: John Hennig:
Goethes Europakunde. Goethes Kenntnisse des nichtdeutschsprachigen Europas.
Ausgewählte Aufsätze. Amsterdam: Rodopi 1987 (Amsterdamer Publikationen zur
Sprache und Literatur 73), S. 310-325.
Honsza, Norbert: Polen und Johann Wolfgang von
Goethe. In: Deutsch-polnische Hefte 5 (1962), H. 2, S. 61-68; H. 3, S.
137-139.
Honsza, Norbert: Polnische Persönlichkeiten bei
Goethe. In: Deutsch-polnische Hefte 7
(1964), H. 2, S. 78-86.
Karpeles, Gustav: Goethe in Polen. Ein
Beitrag zur allgemeinen Literaturgeschichte. Berlin: Fontane 1890. [Darin:
Goethe über Polen, S. 2-6; Spätere Urteile über Polen, S. 34-36.]
Musioł, Karol: Goethe und die polnische
Musik. In: Die Musikforschung 31 (1978), S. 1-15.
Neumann, Bernd: Zacharias Werner und Johann Wolfgang von Goethe.
Auswirkungen einer interkulturellen Biographie oder: Die
"Wahlverwandtschaften" auch ein Europa-Roman? In: Regina Hartmann (Hg.):
Literaturen des Ostseeraums in interkulturellen Prozessen.
Deutsch-polnisch-skandinavische Konferenz Külz/Kulice vom 7.-10. Oktober 2004.
Bielefeld: Aisthesis 2005, S. 177-196.
Rieck, Werner: "Heute zum Beispiel wandr’ ich in Polen" - Zu
Goethes Gespräch mit Andrzej Koźmian.
In: Germanistisches Jahrbuch DDR / VRP [3] (1980/82), Warszawa 1982, S.
102-117.
Rieck, Werner: Goethe und Polen -
Begegnungen und Wirkungen. Eine Skizze. In: Wege zueinander - Kultur und
Politik im 19. und 20. Jahrhundert. Hg. vom Rektor der
Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Rostock 1987 (Studien zur Geschichte der
deutsch-polnischen Beziehungen 12), S. 5-17.
Szyrocki, Marian: Goethe und Polen. In:
Germanica Wratislaviensia 40, 1980 (Acta Universitatis Wratislaviensis 463),
S. 81-98. - Auch (gekürzt) in: Franz Kusch (Hg.): Eisen ist nicht nur hart.
Begegnungen und Wiederbegegnungen mit dem deutschen Osten. Stuttgart: Edition
Bonn Aktuell 1980, S. 163-173.
Szyrocki, Marian: "Näher verwandt". Goethes
Begegnungen mit Polen. In: Elvira Grözinger, Andreas Lawaty (Hg.): Suche die
Meinung. Karl Dedecius, dem Übersetzer und Mittler, zum 65. Geburtstag.
Wiesbaden: Harrassowitz 1986, S. 166-180.
Twardowski, Julius v[on]: Goethe und
Polen, Polen und Goethe. In: Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft 19 (1933), S.
142-166.
Witczuk, Florian: Goethes polnische
Bekanntschaften. In: Weimarer Beiträge 16 (1970), H. 6, S. 196-210.
Witczuk, Florian: Zum Stand der Forschung über
Goethes polnische Bekanntschaften. In: Germanistisches Jahrbuch DDR /
VRP [3] (1980/82), Warszawa 1982, S. 40-65.
Wukadinović, Sp[iridion]: Goethe und
Polen. Aus Anlass der Goethe-Ausstellung in Danzig (Oktober 1930). Kraków:
Drukarnia Narodowa [1930]. Nachdruck in: Andrzej Kątny (Hg.): LiterTouren
zwischen Oder und Memel. Gdańsk 2005 (Studia Germanica Gedanensia 13), S.
113-129.
Zensur?
http://www.kaiser-barbarossa.de/kaiserkurier/kurier084/goethe-zensiert.html
Du kennst das Volk, das man Juden nennt,
das außer seinem Gott nie einen Herrn erkennt.
… sie haben einen Glauben,
Der sie berechtigt, die Fremden zu berauben,
Der Jude liebt das Geld und fürchtet die Gefahr.
Er weiß mit leichter Müh’ und ohne viel zu wagen,
Durch Handel und durch Zins Geld aus dem Land zu tragen.
Auch finden sie durch Geld den Schlüssel aller Herzen,
Und kein Geheimnis ist vor ihnen wohl verwahrt,
Mit jedem handeln sie nach seiner eignen Art.
Sie wissen jedermann durch Borg und Tausch zu fassen;
Der kommt nicht los, der sich nur einmal eingelassen.
Es ist ein jeglicher in deinem Land
auf eine oder andere Art mit Israel verwandt,
und dieses schlaue Volk sieht einen Weg nur offen:
So lang die Ordnung steht, so lang hat’s nichts zu hoffen.
Johann Wolfgang Goethe: Das Jahrmarktsfest zu Plundersweiler
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Goethe chce obejrzeć cud techniki - pierwszą na kontynencie maszynę parową
do odwadniania kopalnianych chodników. Najpierw płynęła z Cardiff w Walii
statkiem do Szczecina, potem barkami po Odrze do Deszowic. Stamtąd
rozmontowaną maszynę furmanki wiozły do Tarnowskich Gór. Była wysoka, ważyła
34 tony - postawiono dla niej specjalny budynek. Kosztowała 15 tys. talarów,
więcej niż całoroczne zarobki wszystkich pracowników.
Górnicy recytują poecie własny dwuwiersz pełen aluzji do starogermańskiej
mitologii:
"Witaj nadobny synu Tuista
Tutaj na drugim tronie dzikiej Morwenji".
Już w karecie pędzącej do Krakowa i Wieliczki Goethe rewanżuje się słowami: "Z
dala od wykształconych ludzi, na końcu państwa,
kto wam pomaga skarby odkrywać i je szczęśliwie podnosić do światła?
Tylko rozum i uczciwość. Są to bowiem klucze,
prowadzące do każdego skarbu, który ziemia kryje".
Posłaniec von Redena wraca z kartką do kopalni i wpisuje sentencję do księgi
pamiątkowej.
Dla pruskich urzędników górniczych to zniewaga. Odpowiadają Goethemu: "Choć
na rubieżach państwa, lecz jeszcze przy wykształconych ludziach".
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Soczewica, miele, mlyn, kolo
http://historia.focus.pl/polska/soczewica-kolo-miele-mlyn-z-albertem-1091
http://encyklopedia.pwn.pl/haslo/bunt-wojta-Alberta;3882008.html
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